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LEBEN IM ALTER – AM LIEBSTEN IM LANDKREIS STADE | 27
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Beispiele solcher gerade im Alter häufig anzutreffenden
Beeinträchtigungen. Manchmal ist
es nicht einfach, abzugrenzen, ob es sich um
normale Alterserscheinungen oder um eine
ernsthafte Erkrankung handelt. Eine erste
Diagnose wird von Hausärzten gestellt. Grundsätzlich
sollten Fachärzte für Neurologie, Psychiatrie
und Psychotherapie oder Nervenheilkunde
hinzugezogen werden.
Hilfe bei Gedächtnisstörungen
Ärgern Sie sich oft, dass Ihr Schlüssel nicht
auffindbar ist? Termine und Verabredungen
vergessen Sie immer häufiger? Vergesslichkeit
alleine ist auch im Alter kein eindeutiger
Hinweis auf eine der Erkrankungen, die unter
dem Begriff Demenz zusammengefasst werden.
Die Ursachen können vielfältig sein und
sollten medizinisch abgeklärt werden, wenn es
Ihnen trotz Konzentration nicht gelingt, Dinge
zu finden oder Termine zu erinnern. Im Alltag
können Sie mit einfachen Maßnahmen versuchen
Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu
helfen, beispielsweise indem Sie Ihre Schlüssel
an einem festen Ort aufbewahren und Termine
in einen Kalender eintragen und abhaken,
wenn sie vorbei sind.
Um einen Rat einzuholen oder nötigenfalls Hilfe
zu rufen, sollten Sie alle wichtigen Telefonnummern
schnell parat haben. Nützlich ist ein
großes Blatt Papier neben dem Telefon oder
eine Magnetwand für einzelne Zettel. So können
Sie Ihre Angehörigen und Freunde, Ihre
Ärztin oder Ihren Arzt, aber auch den Notruf
schnell erreichen.
Rituale und feste Abläufe helfen dem Gedächtnis
auf die Sprünge. Wenn Sie zum Beispiel
häufig das Datum vergessen, schaffen Sie
sich einen Abreißkalender an. Dieser bringt
Sie jeden Morgen auf den neuesten Stand. Mit
einer Wanduhr behalten Sie auch die Tageszeit
gut im Blick. Um genügend Energie für
das wöchentliche Programm zu haben, sollten
Sie nicht vergessen, regelmäßig zu trinken
und zu essen.
Wenn Sie dem Schwinden Ihres Gedächtnisses
vorbeugen wollen, sehen Sie sich nach
Kursen zu Gedächtnistraining, Brainwalking
oder Ähnlichem um. Hier können Sie mit viel
Spaß in einer Gruppe von Gleichgesinnten Ihr
Gedächtnis trainieren. Erkundigen Sie sich
z. B. bei den Einrichtungen der Erwachsenenbildung
und den kommunalen Treffpunkten,
die im Kapitel 1. Aktiv im Alter beschrieben
werden.
Erkennen einer Demenz
Nicht jede Beeinträchtigung des geistigen
Leistungsvermögens ist schon ein Hinweis auf
eine beginnende Demenz. Andererseits ist es
hilfreich, wenn Demenzen frühzeitig diagnostiziert
werden, damit Betroffene und ihre Angehörigen
Zugang zu möglichen Hilfsangeboten
bekommen. Bereits vor dem Auftreten von
Vergesslichkeit kann sich eine Antriebsschwäche
ausbilden. Hat jemand stets gern Sport
getrieben und äußert
jetzt wiederholt Unlust
zum Training, könnte
dies bereits auf eine Demenzentwicklung
hinweisen.
Es sind aber auch
andere Ursachen, etwa
eine depressive Störung
denkbar. Treten Gedächtnislücken
regelmä-
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